Dass sie Menschen zum Lachen bringen konnte, wusste sie früh. „… aber ich hielt mich nie für ein Talent. Viele sind witzig“, sagt Marina Lacković, bekannt geworden als „Malarina“, während sie die Physalis bei ihrem Dessert auf den Tellerrand verbannt. Wir sitzen bei ihrem Lieblingsitaliener in der Nähe ihrer Wiener Wohnung, das Lokal ist quasi Teil ihres Zuhauses. Sie scherzt mit dem Kellner auf Italienisch, eine der vielen Sprachen, die sie beherrscht. Als vor geraumer Zeit ihre Beziehung in die Brüche ging, wuchsen ihr das Team dort und die Speisekarte – bis auf die gutgemeinte Physalis-Garnitur – ans Herz. „Sie ernähren mich hier“, lacht sie. „Als meine Freundin ausgezogen ist, war ich wie ein verlassener Balkan-Mann, Mitte 40. Ich wusste nicht einmal, wo die Gabeln sind.“
Im Herzen bin ich kommunistisch. Darum werde ich auch nie reich sein, ich verteile immer alles.
Marina Lacković – ihre Bühnenfigur trägt den Namen „Malarina“ – war sechs Jahre alt, als sie mit ihrer Familie aus Serbien nach Österreich kam. Sie absolvierte in Innsbruck die HAK Matura, inskribierte dort zunächst Wirtschaftsrecht und später in Wien Vergleichende Literaturwissenschaft. 2019 steht sie das erste Mal mit einer 15-minütigen Stand-up-Comedy im Wiener WUK auf der Bühne, im Oktober 2020 – zwischen den Lockdowns – folgt die Premiere von „Serben sterben langsam“. 2022 wird sie mit dem Förderpreis des Österreichischen Kabarettpreises ausgezeichnet, heuer mit dem „Salzburger Stier“. Sie steht zudem regelmäßig für die ORF III-Show „Die Tafelrunde“ vor der Kamera – und seit Kurzem auch fürs Kino. Am 30. November startet Eva Spreitzhofers Komödie „Wie kommen wir da wieder raus?“, in der sie an der Seite u. a. von Hilde Dalik, Caroline Peters und Simon Schwarz spielt.
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