Sie alle heben sich mit Tiefgründigkeit und außergewöhnlichem Sound von der Masse ab – hier kommt der zweite Teil der funk tank Top 10 Female Artists und damit unsere momentanen Lieblingsmusikerinnen:
eat-girls – Musik für Cineast*innen
Abgeschottet in einem Apartment in Frankreich und mit wenig Equipment produzierten Amélie Guillon und Elisa Artero während des Lockdowns ihre ersten Songs. Mit lässig cooler Attitude sangen sie damals über Liebeskummer, Weltuntergangsstimmung und andere Befindlichkeiten. Mit der Freiheit nach dem Lockdown gesellte sich Maxence Mesnier zum Duo; eat-girls verbinden Pop, Post-Punk, Minimal Synth, Kraut und Dub. Ihre aktuelle Single „Unison“ (VÖ 29. August 2024) erinnert an die Musik von Horrorfilmen à la David Lynch; „Avoid love, abide, fall“ ertönt es am Ende des Songs … eat-girls spielen am 5. September im Café Wolf in Graz, am 6. September am Waves Vienna und am 21. September am Reeperbahn Festival in Hamburg.
Monsterheart – Vom Lieben und Fallen
Anna Attar gründete 2011 die Band Monsterheart, ihr Debütalbum „W“ kam vor 10 Jahren heraus. Was die Wiener Künstlerin ausmacht: Der Hang zum Düsteren, den sie gerne mit Zuckersüßem vermischt. Im Laufe der vergangenen Jahre ist ihre Musik hoffnungsvoller geworden, was auch auf ihr Privatleben zurückzuführen ist, denn mittlerweile ist Anna Mama eines Sohnes und Beziehungen werden neu gedacht, Ansprüche ebenso. Nach einer Schaffenspause ist Monsterheart nach „Drive“ im Frühjahr 2024 jetzt mit einer wunderschönen Nummer retour: Zusammen mit Wolf Lehmann besingt sie in „Circumstances“ die Liebe und den Kummer – verträumt und romantisch! Album in Aussicht!
Panik Deluxe – Baby Melancholie
Lily Elektra aka Panik Deluxe macht laut der Musikerin selbst „Musik für tanzwütige, traurige Nachtschwärmer*innen“. In der Tat schließen sich hier tiefgründige ernste Texte und tanzbarer Sound nicht aus. Ihre aktuelle Single „twigs“ handelt von einer krankhaften Liebe, die kein gutes Ende nimmt. Schrill, ein bisschen verrückt und zugleich sehr eingängig ist dieser Song, künstlerisch und düster das dazugehörige Video – Panik Deluxe ist ein Gesamtkunstwerk, das sehr international wirkt – und in Wien zuhause ist.
Cut me open. Sliced me up. Consumed all of my trust for lunch. (Panik Deluxe/“twigs”)
Sophie Lindinger – Die Vielseitige
Neben ihrem Soloprojekt spielt sie bei den Ösi-Musiker*innen Leyya und My Ugly Clementine – die 32-jährige Sophie Lindinger ist nicht nur Meisterin im Singen, sondern auch im Songwriting, Komponieren und Produzieren. Zusammen mit Marco Kleebauer bringt Sophie als Leyya am 30. August das dritte Album der Band heraus. „Half Asleep“ ist von der Selbstreflexion als Konsequenz innerer Unruhe geprägt. Die Künstler*innen haben sich (wieder) gefunden und verarbeiten im neuen Album „das Gefühl, das halbe Leben verpasst zu haben, dauernd weder wach noch schlafend zu sein, durch die Wochen zu hustlen, ohne dabei etwas zu spüren“. Und kommen an, im Hier und Jetzt, im Melancholischen, Mysteriösen, Intimen.
Ellice – The Voice of Germany
Die Älteren unter uns können mit ihren Texten vielleicht wenig anfangen, für ihre Generation zählt sie zu der neuen Stimme im Deutschpop. 2023 hat Ellice (bürgerlich Ellice Klawon) es bei The Voice Kids ins Finale geschafft, jetzt ist sie 17 Jahre alt und stürmt bereits Charts und diverse Social Media- und Musikstreaming-Plattformen. Ihr Songwriting wird in Musikkreisen hoch gelobt, die Berlinerin selbst wirkt nach wie vor wie das sympathische Mädchen von nebenan, ihr Song „Angst > Liebe“ hatte in kurzer Zeit nach dem Release über 1 Million Views. Im kommenden Jahr tourt die Musikerin durch Deutschland und Österreich, also am besten schon jetzt Karten sichern.
Was für dich real ist, ist für mich nur ’n Rausch. No hard feelings, sind nur Motten in mei’m Bauch. (Ellice/„Angst > Liebe“)
Den 1. Teil unserer Top 10 Female Artists, die momentan Körper, Geist und Seele der Redaktion bewegen, findest du hier!