„Was Deutsche und Österreicher trennt, ist die gemeinsame Sprache“, hat schon der Kabarettist Karl Farkas festgestellt. Ein Zitat, das immer wieder fälschlicherweise Karl Kraus zugeschrieben wird und bei dem die Meinungen auseinandergehen, ob es so überhaupt stimmt. Eines steht aber fest: Die Sprache sollte durchaus dazu dienen, Österreich nicht nur politisch von Deutschland abzugrenzen, und zwar im Zuge der (neuerlichen) Nationsbildung nach dem Zweiten Weltkrieg, der vor 80 Jahren endete. Folgerichtig erteilte das Unterrichtsministerium der jungen Zweiten Republik dem Österreichischen Bundesverlag (öbv) den Auftrag, ein eigenes „Österreichisches Wörterbuch“ zu erstellen, dessen erste Auflage 1951 erschien. Soeben ist eine aktualisierte Ausgabe herausgekommen. (Randnotiz: Ironischerweise gehört der 1772 gegründete Österreichische Bundesverlag seit der Privatisierung im Jahr 2002 zum deutschen Klett-Verlag.)
500.000 deutsche Wörter, davon 50.000 originär österreichisch
„Wenn eine Gruppe eine gemeinsame Sprache hat, hat sie auch eine gemeinsame Identität“, erklärt Christiane Pabst, die Chefredakteurin des „Österreichischen Wörterbuchs“, die Intention dahinter, das österreichische Deutsch zu kodifizieren. Und so umfasste das erste „Österreichische Wörterbuch“ 1951 rund 23.600 spezifisch österreichische Stichwörter. Als Christiane Pabst 2015 Chefredakteurin wurde, waren es schon rund 70.000 Begriffe – heute, in der 44. Auflage, sind es an die 100.000. „Davon ist etwa die Hälfte originär österreichisch.“ Zum Vergleich: In der aktuellen Ausgabe des deutschen Universalwörterbuchs „Duden“ wird der Wortschatz der deutschen Alltagssprache auf rund 500.000 Wörter geschätzt und der zentrale Wortschatz auf rund 70.000 Wörter. Somit würden Austriazismen etwa ein Zehntel des gesamtdeutschen Wortschatzes ausmachen. Das „Österreichische Wörterbuch“ jedenfalls enthält laut seiner Chefredakteurin „den gesamten österreichischen Sprachbestand sowie alle im Land gebräuchlichen Begriffe, inklusive Etymologien. Da gibt es natürlich eine gewisse Schnittmenge mit dem ‚Duden‘, der das bundesdeutsche Deutsch abbildet.“
Und da ist sie wieder, die gemeinsame Sprache, die uns trennt. Nämlich nicht nur dann, wenn „Ösis“ und „Piefkes“ für dieselben Dinge andere Bezeichnungen haben (Sackerl/Tüte, Marille/Aprikose, Sessel/Stuhl, Mistkübel/Abfalleimer), sondern auch dann, wenn sie dasselbe sagen, aber etwas anderes meinen. Der Chefarzt zum Beispiel ist in Deutschland der Primarius einer Klinik, während er in Österreich im Medizinischen Dienst der Gesundheitskasse Bewilligungen ausstellt. „Da haben wir beide Bedeutungen im ‚Österreichischen Wörterbuch‘ mit entsprechender Kennzeichnung vermerkt“, sagt Christiane Pabst.
Sprachliche Fallstricke für Jurist*innen
Besonders aufpassen müssen Jurist*innen, meint der Sprachwissenschafter Rudolf de Cillia. So finden sich allein in Rudolf Muhrs und Marlene Peinhopfs „Wörterbuch rechtsterminologischer Unterschiede Österreich–Deutschland“ mehr als 2.000 Begriffe, die jeweils eine andere Bedeutung haben. So ist zwar das Vergehen in Österreich ebenso wie in Deutschland eine geringere rechtswidrige Tat als ein Verbrechen, allerdings beträgt hier das maximale Strafmaß drei Jahre und dort nur ein Jahr.
„Bei allem, was mit staatlicher Organisation zu tun hat, gibt es große Unterschiede“, stellt der Sprachwissenschafter fest, „von der AHS über den Konsumentenschutz und die Studienberechtigungsprüfung bis zum Zulassungsschein.“ Mittlerweile gibt es zusätzlich auch noch ein EU-Deutsch, das zum Teil wieder andere Bedeutungen aufweist. So ist zum Beispiel eine Verordnung in Österreich (und auch in Deutschland) eine an eine Personengruppe gerichtete, generell verbindliche Rechtsnorm, die durch ein Regierungs- oder Verwaltungsorgan (Exekutive) erlassen wird. Die Europäische Union hingegen versteht unter einer Verordnung einen Rechtsakt mit allgemeiner Gültigkeit und unmittelbarer Wirksamkeit in den Mitgliedstaaten, der dort sogar einen Anwendungsvorrang hat.
Der Kampf um die Marmelade beim EU-Beitritt
Übrigens spielte die EU ihre ganz eigene Rolle im Ringen um die österreichische Sprachidentität. So verweist Rudolf de Cillia neben dem „Österreichischen Wörterbuch“, das auch für ihn ein wichtiger Punkt in der Abgrenzung von Deutschland ist, auf das berühmte Protokoll Nummer 10 im EU-Beitrittsvertrag von 1995. Darin ist nämlich festgehalten: „1. Die in der österreichischen Rechtsordnung enthaltenen und im Anhang zu diesem Protokoll aufgelisteten spezifisch österreichischen Ausdrücke der deutschen Sprache haben den gleichen Status und dürfen mit der gleichen Rechtswirkung verwendet werden wie die in Deutschland verwendeten entsprechenden Ausdrücke, die im Anhang aufgeführt sind. 2. In der deutschen Sprachfassung neuer Rechtsakte werden die im Anhang genannten spezifisch österreichischen Ausdrücke den in Deutschland verwendeten entsprechenden Ausdrücken in geeigneter Form hinzugefügt.“
Ältere Semester erinnern sich noch an den Kampf um die Marmelade, den eine österreichische Tageszeitung damals führte „und natürlich verloren hat, auch wenn sie es als Sieg gefeiert hat – aber de facto werden Sie in keinem Supermarkt etwas anderes als Konfitüre finden, es sei denn, es handelt sich um Orangen- oder Zitronenmarmelade.“ Höchstens auf lokalen Märkten darf der Terminus „Marmelade“ verwendet werden. „Das zeigt, wie wichtig die Sprache für die Identitätsbildung ist.“ Nicht von ungefähr ist neben dem „Piefke“ der „Marmeladinger“ eine weitere abwertende österreichische Bezeichnung für die nördlichen Nachbar*innen.

Die meisten Unterschiede gibt es beim Essen
Apropos Marmelade: Rudolf de Cillia hat mit einem großen Forschungsprojekt aufgezeigt, wo im alltäglichen Sprachgebrauch die Unterschiede am häufigsten sind – nämlich in der Regel dort, wo es ums Essen geht. Man denke nur an Schlagobers vs. Sahne, Topfen vs. Quark, Paradeiser vs. Tomaten, Semmel vs. Brötchen, Melanzani vs. Aubergine, Knödel vs. Kloß, Erdapfel vs. Kartoffel, Berliner vs. Krapfen, Frankfurter vs. Wiener, aber auch gut vs. lecker. Und: Deutsche laufen, wo Österreicher*innen lediglich gehen. Und wenn Deutsche nicht gelaufen sind, dann haben sie gestanden oder gesessen, wo Österreicher*innen gestanden oder gesessen sind. Ein*e Österreicher*in würde auch im Alltag kaum das Plusquamperfekt verwenden, das bei Deutschen oft als Ersatz für das Perfekt zum Einsatz kommt.
Manchmal sind es auch nur Kleinigkeiten wie das Fugen-s (Schweinsbraten/Schweinebraten) oder die Mehrzahlbildung (Erlässe/Erlasse, Pölster/Polster), die den Unterschied ausmachen. Spannend ist auch das Verhältnis zu Titeln jeglicher Form. Während in Österreich akademische Grade ebenso wie Amtstitel einfach zum Namen dazugehören und es schon genügt, einen Arzt zu heiraten, um selbst zur „Frau Doktor“ zu werden, sind Adelstitel seit 1919 per Gesetz verboten. In Deutschland ist es fast umgekehrt: Da ist ein „von“ im Namen überhaupt kein Problem, dafür kann es einem Nicht-Mediziner durchaus passieren, dass er scheel angeschaut wird, wenn er sich als „Doktor“ vorstellt und womöglich auch noch einen ebenfalls erworbenen „Magister“ dazustellt. „Ein deutscher Kollege hat einmal von österreichischer Titelhuberei gesprochen“, erzählt Rudolf de Cillia.
Österreicher*innen sollen anders buchstabieren
Nur beim Buchstabieren ticken Deutsche und Österreicher*innen bisher gleich. Doch das soll sich ändern, denn nach der neuen deutschen Buchstabiertabelle aus dem Jahr 2019 wurde auch erstmals eine eigene österreichische Tabelle entwickelt, die nun auch in der neuen Auflage des „Österreichischen Wörterbuchs“ zu finden ist. Statt von A wie Anton bis Z wie Zeppelin zu buchstabieren, heißt es in Deutschland künftig A wie Aachen (und Ä wie Umlaut Aachen) bis Z wie Zwickau. Dazwischen liegen 24 weitere Städtenamen, die zum Teil so speziell sind (zum Beispiel Chemnitz oder Quickborn), dass sie einfach nicht für die österreichische Tabelle taugen würden.
Hier führt nun Anna die Liste an, gefolgt vom Ärmel statt Ärger und Bernhard statt Berta. Der aus der Nibelungensage bekannte Held Siegfried wurde durch Sarah ersetzt, aus dem Übel wurde die Übung, und das Zeppelin – das eigentlich immer nur der Ersatz für Zürich war – musste der letzten österreichischen Kaiserin Zita weichen. Womit wir bei einem weiteren Grund für die neue österreichische Buchstabiertabelle sind: Die alte stammte nämlich aus der NS-Zeit, und folgerichtig waren sämtliche jüdischen Namen daraus getilgt worden. Quasi als Wiedergutmachung gesellt sich nun zu Abrahams Frau Sarah der biblische König David. Ganz neu hinzugekommen ist China fürs Ch, gleich geblieben hingegen sind Cäsar, Ida, Otto, Österreich, Quelle, Schule, Xaver und Ypsilon. Bleibt abzuwarten, wie lange es dauern wird, bis sich das neue Buchstabier-Alphabet durchgesetzt hat.
Wenn Anrainer*innen zu Anwohner*innen werden
Abseits der verschiedenen Begrifflichkeiten ist dem Sprachforscher Rudolf de Cillia noch etwas anderes aufgefallen: Es hat den Anschein, dass insgesamt Österreicher*innen leichter deutsche Dialekte verstehen als Deutsche österreichische. Irritierend findet er dabei, dass das deutsche Deutsch nicht nur – früher durch das Fernsehen und heute durch Social Media verstärkt – in die Jugendsprache hinüberschwappt, sondern dass etwa auch die Wiener Verwaltung plötzlich Anrainer*innen zu Anwohner*innen macht. „Es gibt da sicher einen gewissen Minderwertigkeitskomplex in Bezug auf das österreichische Deutsch“, stellt Rudolf de Cillia fest. Dem stimmt Christiane Pabst zu: „Viele Österreicher*innen empfinden ihre Sprache als nicht gleichwertig mit dem deutschen Deutsch.“ Aber nicht nur sie. „Ich kenne viele Kolleg*innen, die außerhalb Österreichs als Lektor*innen tätig waren und von Nicht-Muttersprachlern in ihrer Varietät des Deutschen nicht für voll genommen wurden“, berichtet Rudolf de Cillia. „Eine Kollegin hat einmal in Frankreich für Weihnachtskekse das Wort ‚Bäckerei‘ statt ‚Plätzchen‘ verwendet – da hat es einen Aufstand gegeben.“
Und da wäre er wieder, der eingangs erwähnte Karl Kraus. Der verwendete nämlich speziell das Wienerische beziehungsweise die österreichische Umgangssprache als Symbol für provinzielles Denken und Verhalten, als Leitsatz für eine österreichische Selbstverharmlosung und für ähnliche negative Erscheinungen.

Es gibt da sicher einen gewissen Minderwertigkeitskomplex in Bezug auf das österreichische Deutsch.
„Wir sprechen eine kodifizierte, vollwertige Sprache“
Dabei, betont die Chefredakteurin des „Österreichischen Wörterbuchs“, entbehrt die devote österreichische Haltung gegenüber der Sprache der nördlichen Nachbar*innen jeglicher Grundlage. Denn: „Es gibt drei gleichwertige deutsche Sprachvarietäten: die deutsche, die österreichische und die schweizerische.“ Österreich könnte hier von der Schweiz einiges lernen, die sich und ihre Sprache sehr ernst nimmt. „Hier gibt es ein sehr starkes Nationalitäts- und Identitätsbewusstsein“, stellt Christiane Pabst fest. „Aber die Schweiz musste sich auch nie von Deutschland freispielen, so wie Österreich.“ Sie hat aber schon den Eindruck, „dass sich zum Beispiel im Rat für deutsche Rechtschreibung gerade die Deutschen – ausgehend von ihrer eigenen Haltung – erwarten, dass die Österreicher*innen zu ihrer Sprachvarietät stehen, sie ernst nehmen und sich dafür starkmachen.“
Sie wünscht sich deshalb für ihre Landsleute, die sich allzu oft dem deutschen Deutsch anpassen, wenn sie „schön“ sprechen wollen oder wenn es offiziell wird, „mehr Selbstbewusstsein und die Überzeugung, dass wir in Österreich eine kodifizierte, vollwertige Sprache sprechen.“ Das betrifft nicht nur Menschen, die nicht so sprachaffin sind. So erzählt Christiane Pabst eine Anekdote aus dem ORF: „Im österreichischen Deutsch kann man sowohl ‚das Virus‘ als auch ‚der Virus‘ sagen, wobei ‚der Virus‘ überwiegt. Im deutschen Fernsehen hat man aber in der Corona-Zeit immer nur ‚das Virus‘ gehört, weshalb man sich im ORF dann auf ‚das Virus‘ geeinigt hat, weil das ja die richtige Form sein muss. So funktioniert aber auch Sprachgeschichte.“
Das „Österreichische Wörterbuch“ als Abbild seiner Zeit
Die Pandemie war es übrigens auch, die für besonders viele neue Begriffe in der jüngsten 44. Auflage des „Österreichischen Wörterbuchs“ gesorgt hat: „Da sind neue Wörter wie Impfstraße, Impfneid, natürlich auch Covid-19 dazugekommen“, berichtet Christiane Pabst, „aber auch Bedeutungserweiterungen: Bei der Maske zum Beispiel ist zur Faschingsverkleidung, zur Kosmetikanwendung und zum In-der-Maske-sitzen der Mundnasenschutz aufgenommen worden. Oder im administrativen Bereich der Oster-Erlass des damaligen Gesundheitsministers.“ Der Sinn dahinter ist, dass man später Texte, die sich darauf beziehen, besser versteht. Das „Österreichische Wörterbuch“ ist also auch ein Abbild seiner Zeit.
Das Nachschlagewerk ist einem steten Wandel unterworfen, wie die Zahl der Auflagen zeigt. Denn wenn nicht mehr als 70 Prozent des Inhalts geändert werden, gibt es keine neue, sondern lediglich eine aktualisierte Auflage. Insofern sind 44 Auflagen in fast 75 Jahren ganz schön viel. Eine der größten Veränderungen gab es 1996 im Zuge der großen Rechtschreibreform. Und für das kommende Schuljahr steht die aktualisierte, 44. Auflage an, die im Juni erscheint und wieder eine größere Reform abbilden wird. Neben der Schul- gibt es auch eine Buchhandelsausgabe. „Das Wörterbuch soll nicht nur in der Schule helfen, sondern auch im Medizin- und Administrativdschungel in Österreich. Das ist mir wichtig, dass es für alle Menschen in Österreich da ist“, betont Christiane Pabst. Folgerichtig enthält es auf rund 1.000 Seiten nicht nur diverse Tabellen zu Konjugationen, stark gebeugten Verben und andere Übersichten für Schüler*innen, sondern auch eine differenzierte Darstellung diverser Fachsprachen (Jus, Medizin, Biologie, Mathematik), eine Auflistung aller österreichischen Kfz-Kennzeichen – und eine Erläuterung zu den oben angesprochenen diversen akademischen Titeln.
Sensible Sprache
Speziell dieser Anhang trägt die Handschrift von Christiane Pabst, die seit 2004 mit dem „Österreichischen Wörterbuch“ verbunden ist, damals als Konsulentin. Nach diversen Projekten im In- und Ausland von Ungarn bis Brasilien zu verschiedenen Sprachthemen – „Wörterbücher haben mich immer begleitet“, meint sie im Rückblick – ist sie seit 2015 Chefredakteurin des Nachschlagewerks mit einer Handvoll Mitarbeiter*innen und etwa einem Dutzend Konsulent*innen. Und in ihrer Ägide hat sie vor allem in Bezug auf sensible Sprache neue Schwerpunkte und Akzente gesetzt. Das „Österreichische Wörterbuch“ gibt nämlich nicht nur ganz genau Auskunft darüber, welche in Österreich gebräuchlichen Begriffe rassistisch oder diskriminierend sind, sondern enthält auf den letzten Seiten eine Art Sprachknigge. „Man soll nicht nur geschlechtersensibel sprechen, sondern der Umgangston ist insgesamt eine Frage des Respekts, und das ist modeunabhängig“, betont Christiane Pabst.
Der Jugendsprache immer einen Schritt hinterher
Eine besondere Herausforderung für sie und ihr Team ist die Jugendsprache. Denn die entwickelt sich schneller, als die Redaktion ihre Begriffe ins Wörterbuch übernehmen kann. So sucht man etwa neben dem „Digestiv“ den „Digger“ vergeblich. Noch, sagt Christiane Pabst. „In der neuen Auflage kommt er hinein“, verspricht sie. Ob dann auch „heast“, immerhin das österreichische Jugendwort des Jahres 2024, endlich Eingang ins „Österreichische Wörterbuch“ finden wird, bleibt abzuwarten.
In der Online-Version finden neue Begriffe natürlich rascher Eingang in das Nachschlagewerk. Allerdings gibt es derzeit keine vollständig frei zugängliche Online-Version. Man braucht den Code aus einem gekauften Exemplar, um die Website nutzen zu können. Ohne diesen sind fünf Suchanfragen möglich, während duden.de komplett kostenfrei nutzbar ist.
Chefredakteurin Christiane Pabst verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass auf der Website des „Österreichischen Wörterbuchs“ keine Werbung erlaubt ist – im Gegensatz zu jener des „Duden“, die voll davon ist. Sie will aber das Online-Wörterbuch in den nächsten Jahren aufwerten. „Meine Philosophie ist, dass das haptische Printprodukt und das Nachschlagewerk im Internet zwei getrennte Welten sind.“ Ob dann auch eine App folgt? Wer weiß.
Man soll nicht nur geschlechtersensibel sprechen, sondern der Umgangston ist insgesamt eine Frage des Respekts, und das ist modeunabhängig.
Das „Österreichische Wörterbuch“ ist erstmals 1951 erschienen, am 10. Juni 2025 ist eine neue Ausgabe davon herausgekommen. Chefredakteurin Christiane Pabst wünscht sich mehr Selbstbewusstsein und die Überzeugung, dass wir in Österreich eine kodifizierte, vollwertige Sprache sprechen. Auch Sprachwissenschafter Rudolf de Cillia betont, wie wichtig die Sprache für die Identitätsbildung ist.